© GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer

RAUM 5

Märchenhafte Antike

Beschreibung

Im kleinen abgeschirmten und dämmrigen Raum hängen das Bild des Barberinischen Faun und der Medusa Rondanini (TC München S. 37 u. 43)

Musik: Johannes Obermeier, Saxophon, Solomía Antonyak, Sopran, Faris Badarni, elektronische Komposition

Bilder wirken auf tiefere Schichten des Bewusstseins: unwillkürlich, suggestiv und nichtrational. Wie Drogen bewegen sie die Emotionen, Erinnerungen und Vorstellungswelten.

Die antike Welt war bevölkert mit Satyrn und Faunen, diesen Mischwesen von Mensch und Natur, schalkhaft, erotisch und dämonisch.

RAUM 5

Ekstasen des Dionysos

Mythos, Magie

Eros und Zauber,

Hysterische Träume – ernste Spiele



Deutung

Medusas bannender Blick im Werk des Phidias und der freizügig gestaltete „Barberinische Faun“ sind aufeinander bezogen in einem engen Raum, der den Betrachter der starken und hypnotischen Wirkung ausliefern soll. Satyr und Faun stehen für die nichtrationale, produktive Rolle des Traums und Tagtraums, die Hypnos als Gott des Schlafes vertritt.
„Das schrecklich Schöne und der schöne Schrecken“ gelten als eine ambivalente Vorstellung: das wahre Unwahre oder der Wahnsinn und der Sinn des Wahns. Sie sind archaische Vorform des Surrealismus in der modernen Kunst, die Apollinaire und Dali mit seiner „paranoiden Methode“ beschreiben.

Die Musik verstärkt diese synästhetisch wirkende Situation. Die Bild-Installation ist als unmittelbar sinnliche Komponente mit Saxophon und einer weiblichen Sopranstimme synchronisiert.

Lyrik-Zitate:
TC München S. 42 Paul Claudel „Auf der Suche nach der vergessenen Schwester…“
TC München S. 38 Conrad Ferdinand Meyer „Medusen träumt…“

Karl Kerenyi „Die Mytholoigie der Griechen“ Stuttgart 1997
Angel Erro „Das Mythologie Buch“ Kerkdriel 2019
Jürgen Grimm „Guillaume Apollinaire“ München 2002