© GDKE/Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer

RAUM 3

Krieg und Frieden

Beschreibung:

An der Stirnseite das Blaue Triptychon „Olympischer Himmel„ mit den Trierer Skulpturen Merkur li., Apoll re. , in der Mitte der Film „Element Luft“. Rechte Wand: Rotes Triptychon „Kampf um Troja“ mit den beiden sterbenden Kriegern aus dem Ostteil des Aphaia Tempels von Ägina in der Glyptothek München, TC München S. 105, und im Mittelteil der Film „Element Feuer“
Eingangswand: das Bild der drei Skulpturen vom Mittelteil des Westgiebelsw, Achill, Athena und Aias, v. li. nach re., TC München S. 91
Die Wand li. zeigt die beiden Kampfreliefs aus Trier im Breitformat, die durch den mittigen Durchgang zu Raum 4 als Triptychon wirken.
Auf dem Boden in der Mitte des Raumes das Bild „Tod der Kinder der Niobe“ mit grabartiger Begrenzung. TC München S. 71

Musik: Christian Felix Benning, Perkussion; Faris Badarni, elektronische Komposition

RAUM 3

Pathetische Dramen

Krieg und Frieden, Himmel und Erde

Realität und Idealität, Rot und Blau

Kampf um Troja und Olympische Schatten

Natur, Schicksal, Leben und Tod







Deutung
Inszenierung des Gegensatzes von Krieg und Frieden in dramatischen Szenen und Auftritten: Die Mitteltafeln der beiden Hauptwerke zeigen die beiden Filme der Elemente Luft und Feuer in der Verfremdung durch Tempo- Veränderungen.

Das Natur-Element „Luft“ meint die Vorstellung des Himmels, „Feuer“ die von Schicksal, Kampf und Tod. Merkur und Apoll sind euphorisch im Gegenlicht aufgerichtete Gebärdenfiguren im Kontrast zu den horizontal gestürzten sterbenden Kriegern.




Diese beiden äußersten Figuren des Ostgiebels von Ägina zeigen erstmals in der Antike Emotionen. Die Kälte der digitalen Texturen auf diesen Bildern steht gerade hier in einem pointierten Gegensatz zu diesem emotionalen Thema, wodurch die grundsätzliche Problematik maschineller und immaterieller Malerei vorgeführt werden soll. In diesem Raum wird die Beziehung von Mythos und Natur zum Thema.






Die Paraphrase der Trierer Kampfreliefs in erstarrter Momentaufnahme wirkt provokativ in der minimalistischen Reduktion auf Begrenzung durch die Umrisslinie oder die schattenhafte Gegenlichtsituation:
Die leidenschaftliche Aktion, reduziert auf „Figur und Grund“, konzentriert den Blick auf die ominöse Wirkung von Schatten und Silhouette. Der Schatten und die dämmrige Atmosphäre des Ausstellungsraumes erinnern an die Höhle in Platons Gleichnis und die Frage der Erkenntnis.

Gernot Böhme, „Atmosphäre“, Essays zur neuen Ästhetik, Suhrkamp 2664, Berlin 2013
Martin Seel, „Ästhetik des Erscheinens“, Suhrkamp, Berlin 2003